Fahrplanwechsel 14.12.2014:
Täglich verkehrendes IC-Zugaar entfällt - Ersatz durch Schwarzwaldbahn
Mit dem Streichkonzert auf den Interregiolinien begann der Rückzug des Fernverkehrs aus der Fläche bereits im Jahr 1999.
Auf der Schwarzwalbahn verblieben ab 2001 nur noch zwei IR Zugpaare. Das Zugpaar IR 2570/2571 bekam einen unmittelbaren Nachfolger (IC 2370/2371 und weitere Zugnummern im Laufe der Jahre) als täglich verkehrender IC zwischen (Stralsund-) Hamburg und Konstanz. Das zweite IR/IC-Zugpaar verschwand bald aus dem Fahrplan. Hinzu kam allerdings das Wochenend-Angebot zwischen Emden/Dortmund über Köln nach Konstanz (IC 2004/2005/2006).
Letzteres konnte über den Fahrplanwechsel am 14.12 2014 gerettet werden. Diese Züge fahren weiterhin freitags und samstags in Südrichtung und samstags und sonntags gen Norden.
Rückblick auf das Jahr 2001:
| Im Abschnitt Karlsruhe-Konstanz verbleibende Züge der IR-Linie 19
| IR 2570 Konstanz 9:41 Offenburg 12:01/03 Karlsruhe Hbf 12:42/44 Stralsund 22:51
| IR 2474 Konstanz 15:41 Offenburg 18:01/03 Karlsruhe Hbf 18:42/44 Kassel Hbf 22:30
| IR 2475 Hannover Hbf 6:05 Karlsruhe Hbf 11:14/16 Offenburg 11:55/57 Konstanz 14:14
| IR 2571 Hamburg-Altona 10:15 Karlsruhe Hbf 17:14 Offenburg 17:55/57 Konstanz 20:14
Besonders die Pendler mit Verbund-Ticket begrüßen die getroffene und am 4. Dezember 2014 im Rathaus von St. Georgen (Schwarzwald)zwischen dem Aufgabenträger Land Baden-Württemberg und Betreiber DB REGIO (VB Südbaden) geschlossene Vereinbarung über die Lückenfüllung durch Regionalzüge.
Die touristisch zwar sinnvolle, für Fernpendler aber sehr störende Vorverlegung der IC-Fahrlage um zwei Stunden (2012), führte zu einer weiteren Öffnung der Lücke im 18-Uhr-Konoten Offenburg. Lediglich freitags gab es einen IRE in der Taktzeit um 17.59 Uhr ab Offenburg in Richtung Konstanz.
Der Wegfall der Fernverbindung von Bodensee, Hegau, Baar und Schwarzwald in Richtung Frankfurt, Göttingen, Hannover und Hamburg ist eine schlechte Nachtricht. Der Tourismus ist für die genannten Regionen von großer Bedeutung. Die sich wandelnde Gesellschaft mit einer älter werdenen Gesellschaft, die noch dazu über viele Jahre unzuverlässige Reiseketten an den Umstiegebahnhöfen erleben musste, schreit direkt nach umsteigefreien und langlaufenden Zugverbindungen, bei denen eine verlängerte Fahrzeit eher ohne Relevanz ist.
Für eine große Mehrheit an Nutzern ist der einheitliche Taktfahrplan des Regionalverkehrs, ohne Lücken zu aufkommensstarken Verkehrszeiten, von erheblicher Wichtigkeit. Dass die Lücken durch den Wegfall des IC bereits zum Fahplanwechsel 2014/15 geschlossen werden konnte, ist nicht nur dem Druck durch die IG Schwarzwaldbahn, sondern auch dem Verhandlungsgeschick und dem gegenseitigen Entgegenkommen zwischen den Vertragspartner DB REGIO und dem Stuttgarter Verkehrsministerium zu verdanken. nn
Schwarzwaldbahn wird bis mindestens 2026 von DB REGIO gefahren
Vertragsunterzeichnung am 4. Dezember 2014 im Rathaus von St. Georgen: (sitzend) Minister Winfried Hermann, Andreas Moschinski-Wald und Frank Buermeyer (DB), dahinter Bernhard Kaiser (Bürgermeister Donaueschingen), Joachim Gwinner (stellv. Landrat Schwarzwald-Baar-Kreis), Michael Rieger (Bürgermeister St. Georgen) und Manfred Wöhrle (Bürgermeister Hausach) als Vertreter der Interessengemeinschaft Schwarzwaldbahn. Foto: DB
Seit dem 10. Dezember 2006 fährt DB REGIO VB Südbaden gemäß dem Verkehrsvertrag Schwarzwaldbahn, der nicht befristet ist, aber von beiden Vertragspartnern gekündigt werden kann. Nun wurde am 4. Dezember 2014 im Rathaus von St. Georgen eine Vertragsänderung unterzeichnet, die eine Laufzeit bis mindestens 2026 hat.
Inhaltlich konnten wichtige Qualitätsmerkmale aufgenommen werden. Mit Unterstützung der Anliegergemeinden, die sich bereits zu Zeiten den drohenden Endes der Interregio-Epoche als IG Schwarzwaldbahn zusammengefunden hatten, können die Kapazitätsprobleme vermindert bzw. zum großen Teil beseitigt werden.
Acht zusätzliche Doppelstockwagen erlauben die Beseitigung der Drei-Wagen-Züge. Vier Wagen und ein großzügiges Raumangebot in Mehrzweckabteilen versprechen eine Entspannung für Fahrgäste mit Fahrrädern, Kinderwagen oder Rollstühle..
Außerdem wird es sinnvolle Anpassungen im Fahrplan geben, worüber berichtet wird, wenn diese aktuell werden.
Besonders erfreulich ist die unmittelbare Umsetzung der Zusatzverkehre in den Fahrplanlücken zwischen Konstanz und Offenburg (in den 12-Uhr-Knoten) und Offenburg - Konstanz (aus dem 18-Uhr-Knoten). Unbestätigten Meldungen zufolge geht hierbei DB REGIO in "Vorleistung".
< Richtung Konstanz 2. Klasse 2. Klasse 1./2. Klasse 2. Klasse
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